Als Portwein bezeichnet man einen besonders schweren Wein, der aus Portugal stammt. Die Trauben kommen ausnahmslos aus einem genau begrenzten Gebiet im Norden von Portugal, dem Douro, wo sie bis zum heutigen tage noch von Hand gelesen werden. Die Besonderheit des Portweins beginnt nun damit, dass der natürliche Prozess der Gärung unterbrochen wird, indem über 70%iger neutraler Wein-Alkohol (Wein-Destillat) hinzugefügt wird. So entsteht ein süßer, verstärkter Wein, der klassische Portwein.
Der Grad der Süße wird bestimmt durch den Zeitpunkt, zu dem die natürliche Gärung unterbrochen wird. Nach diesem Vorgang lagert der Wein mindestens zwei Jahre. Ein fertiger Portwein hat einen Alkoholgehalt um die 20% und ist durch seine schwere Süße sehr lange lagerungsfähig.
Der Hauptabnehmer des Portweins ist Frankreich mit über 40%( gefolgt von England, Deutschland und den Niederlanden). Die ehemals kleinen portugiesischen Familienbetriebe, sind heute oftmals zusammengefügt und in der Hand internationaler Großkonzerne.
Es gibt verschiedene Sorten Portweine, so zum Beispiel den Ruby Port (der aus roten Trauben gewonnen wird, den man gern als Dessert-Wein bezeichnet und welcher wohl der bekannteste Portwein ist), den White Port (mit längerer Reifezeit als der "Rote" und leicht gekühlt am besten zu leichten Speisen serviert), den Old Tawny (welche bis zu 30 Jahre Reife hinter sich hat), den Tawny Port (von goldener Farbe, weit trockener als seine Mitstreiter, wenn auch mit gleich hohem Zuckergehalt wird besonders gerne zu Vorspeisen serviert oder als Absacker nach einem guten Essen) und den Vintage Charakter Port (eine Kombination der besten Weine verschiedener Jahrgänge).
Es gibt heute über 80 Rebsorten, die für die Herstellung von Portwein benutzt werden dürfen. Unterteilt sind diese in die Kategorien "empfohlen", "erlaubt" und "toleriert".
Von der empfohlenen Kategorie gibt es weniger als zehn Sorten. Die Reben könne aus drei Gebieten kommen, dem Baixo Corgo, dem Cima-Corgo und dem Duoro Superior.
Portwein wird in Portugal bereits seit dem 07. Jahrhundert hergestellt, was in historischen Schriften über den Anbau belegt ist, wobei die ältesten Belege für den Anbau von Portwein sogar aus der Bronzezeit stammen!
Der Portwein wurde aber erst knapp tausend Jahre später in Frankreich und England etabliert. Da dort die Nachfrage nach Portwein in sehr kurzer Zeit rasant anstieg, kam es immer häufiger zu Qualitätseinbrüchen, weswegen die potentiellen Anbaugegenden so rapide eingeschränkt wurden. Heute achtet man streng auf den hohen Qualitätsstandart von Portwein.
Beim Verkauf von Portwein unterscheidet man zwischen dem Abfüller, welcher ausschließlich Wein aus eigenem Anbau anbietet und dem Shipper, welcher sozusagen als Großhändler bei verschiedenen Herstellern ein- und weiterverkauft.
Portwein gehört zu jenen Weinen, die einen ganz speziellen Kreis von Liebhabern besitzen, einzelne lang gereifte Jahresweine, welche über ein spezielles Zertifikat verfügen, werden hoch gehandelt und haben einen enormen Seltenheitswert. Darüber hinaus werden Portweine, da man sie sehr lange lagern kann, gerne nach Erwerb beiseite gelegt und erst viele Jahre später geöffnet, was ihren wert erhöht, den Geschmack aber nicht zunichte macht.
Zum Kochen wird Portwein selten benutzt, viel eher kann man die verschiedenen Sorten Portwein zu fast jedem gang einer Mahlzeit servieren. Hierbei sind alle Portweine ausnahmslos recht süß, wobei es bei dem White Port auch Unterschiede bis hin zu fast trockenem weißen Portwein.
Interessanterweise ist der Portwein in Frankreich, dem Land der guten und exklusiven Weine mit an der Spitze der Beliebtheitsliste, obwohl er aus dem Ausland kommt. Ein Großteil des Anbaus findet unter französischer Leitung statt, wobei die Fertigung trotzdem über all die Jahre gesetzlich vorgeschrieben in Portugal geblieben ist und zur Qualitätssicherung auch dort bleiben wird.
Allgemein kann man sagen, dass Portwein ein ebenso exklusiver wie überall in Europa gleichermaßen beliebter Wein ist, mit einer einzigartigen Herstellungsweise, einer unverkennbaren Note und festen, beständigen Werten. Wer einen guten Portwein kauft, wird bei Weinkennern stets punkten können und sich selbst gewiss mit dem Kauf einen Gefallen tun.