Mit 23.500 Hektar und den zwei Bereichen Mittelhaardt/Deutsche Weinstraße und Südliche Weinstraße ist die Pfalz das zweitgrößte Anbaugebiet in Deutschland, das noch bis 1995 als Rheinpfalz bezeichnet wurde. Die Fläche teilt sich in 25 Großlagen und 323 Einzellagen und verläuft von Bockenheim bis Schweigen an der Grenze zum Elsaß. Das Klima hier ist sonnig und warm und die unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten ermöglichen den Anbau von unterschiedlichen, charakterstarken Weinen. War die Pfalz früher durch den Anbau von billigen Massenweinen eher wenig reizvoll, fand eine Wende hin zu individuellen hochklassigen Weinen statt. Noch heute stammt jede dritte verkaufte Flasche Wein in Deutschland aus der Pfalz.
Etwa 20% des Anbaus beansprucht der Riesling für sich, weiter werden aber auch Müller-Thurgau, Kerner, Silvaner, Weißburgunder und viele andere Spezialtäten angebaut. Zunehmend auch Rotweine wie Dornfelder, Portugieser und Spätburgunder finden einen Platz bei den Winzern. Generell gilt die Pfalz als sehr experimentierfreudig und offen und neugierig, so hat der Riesling den Müller-Thurgau zurückgedrängt und die Rotweine werden immer öfter als Cuvée angeboten. Auch der Anbau von Chardonnay, Carbernet Sauvignon und St. Laurent findet hier versuchsweise, jedoch meist erfolgreich und mit gutem Ergebnis, statt.
Mit Buntsandstein, Keuper, Muschelkalk, Lehm, Granit, Schiefer, Mergel und Porphyr sind in der Pfalz fast alle Böden vertreten, die zu gutem Weinwachstum benötigt werden. Neben dem größten Weinfass und dem größten Weinfest der Welt lädt die Region, die einem das Gefühl in Frankreich und der Toskana zugleich zu sein vermittelt, zu zahlreichen kleinen und großen Festen ein; hier wird gerne und viel gefeiert! Ein Highlight ist auch der Weinstraßentag am letzten Sonntag im August. Wem all der Trubel zu viel ist, findet in zahlreichen familiengeführten Weinstuben ein ruhiges und gemütliches Plätzchen.