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Kräutergarten anlegen

Vor einigen Jahrzehnten wurde man wahrscheinlich noch für eine Hexe gehalten, wenn man im eigenen Garten Kräuter anbaute, Heute hat sich das Image des der Hobbykräuterzüchter hingegen gewandelt. Der Wohlgeschmack und die wohltuenden bis gar heilenden Wirkungen der unterschiedlichen Kräuter sind nun den meisten Menschen bekannt. Hinzu kommt, dass eine Vielzahl der Kräutersorten am besten frisch verwendet werden sollte, da sich auf diese Weise Aroma und Wirkung am besten entfalten. Hier liegt also der klare Vorteil eines eigenen Kräutergartens: Während man in gewöhnlichen Supermärkten die Großzahl der Kräuter nur in getrockneter und schon klein gehackt oder gerebelt vorfindet, sorgt der Kräutergarten für ständig frische Kräuter.



Ganz zu Schweigen von der Auswahl der Kräuter, die durch das eigene Anbauen ermöglicht wird. Beim Einkauf im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt ist man an die vorgegebene Auswahl gebunden. Wenn Sie z.B. für ein asiatisches Gericht gerade frischen Koriander benötigen, dieser aber nirgends in ihrer Nähe angeboten wird, würden Sie sich wahrscheinlich doch für ein anderes Gericht entscheiden oder aber Geschmackseinbußen in Kauf nehmen, indem Sie den Koriander weglassen. Bei der Anlegung eines eigenen Kräutergartens hingegen können Sie die Auswahl der Küchen- und Heilkräuter selbst bestimmen. Hierdurch haben Sie die benötigten Kräuter immer parat. Sie können nun auch Kräuter selber anbauen, die im Handel nicht so einfach in frischer Form zu bekommen sind.

Wie legt man einen Kräutergarten an:

Die Erschaffung eines Kräutergartens in einem eigenen Garten sollte jedem Hobbygärtner gelingen. Es erfordert keine besonderen Fähigkeiten. Allein eine clevere und durchdachte Planung der Standorte für die verschiedenen Kräutersorten ist wichtig. Als Faustregel gilt hierbei, dass je kleiner das Beet werden wird, desto besser die Planung sein sollte. Manche Kräuter gedeihen am besten im Halbschatten, während andere Sonne pur zum Überleben brauchen. Meistens sind es die mediterranen Kräuter, die besonders viel Sonne nötig haben, während heimische Sorten den Halbschatten bevorzugen. Daneben ist es wichtig, sich darüber zu informieren, ob das Kraut einen nährstoffarmen oder nährstoffreichen Boden zum Gedeihen benötigt. Nicht unwichtig ist es auch, die Verträglichkeit der einzelnen Kräutersorten im Garten untereinander zu kennen, weil man so bestimmen kann, welche Kräuter man nebeneinander pflanzen sollte und welche nicht. Einige Kräuter, die sehr viele Nährstoffe benötigen oder sich gern ausbreiten, sollte man am besten einen eigenen Standort zuweisen. Sie würden sonst den gesunden Wuchs der anderen Sorten beeinträchtigen.

Die richtige Auswahl der Samen:

Wir raten Ihnen dazu, für den Kauf der Kräutersamen oder vorgezogenen Kräuterpflänzchen einen Fachhandel aufzusuchen. Hier können Sie auf kompetente Beratung und Tipps zum Anbau und zur Pflege der einzelnen Sorten zählen. Des weiteren ist es wichtig, sich Gedanken über die Überwinterung des Kräutergartens zu machen. Hierzu gibt es spezielle Ratschläge, die die kalte Jahreszeit für die Kräuter einfacher machen. Jedoch überstehen einige südländische Kräutersorten den Winter oft trotzdem nicht. Darum empfehlen wir Ihnen, für die Außenbepflanzung auf heimische Sorten zurückzugreifen. Von einigen Mittelmeerkräutern gibt es mittlerweile auch deutsche bzw. winterharte Ableger, die in diesem Fall die klügere Wahl darstellen.

Die Bepflanzung:

Eine bewährte Methode bei der Bepflanzung des Kräutergartens ist die Spiralmethode, auch Schneckenmethode genannt. Hierbei nimmt die Erhöhung des Bodens im Kräuterbeet zur Mitte hin spiralförmig zu, so dass mittig ein kleiner Hügel entsteht. Oben kommt nun hauptsächlich nährstoffarmer, sandiger Boden vor, während weiter unten der nährstoffreiche Mutterboden zu finden ist. Mithilfe dieser Methode ist es möglich, viele verschiedene Kräutersorten auf kleinem Raum anzupflanzen. Wenn man die Wuchshöhen der einzelnen Pflanzen berücksichtigt, kann man so sogar optimal auf den Licht- und Schattenbedarf der einzelnen Kräutersorten eingehen. Im Allgemeinen gilt, dass die sonnenhungrigsten Pflänzchen auf dem Gipfel angebaut werden sollten. Durch die Bodenaufteilung können im Beet ebenso Kräuter, die viele als auch wenige Nährstoffe benötigen, angepflanzt werden. Angesichts der Nährstoffe im Boden sollten Sie es übrigens nicht zu gut mit den Kräutern meinen: Die meisten Kräuter bevorzugen einen nährstoffarmen Boden. Pflanzt man sie dennoch in einem nährstoffreichen Boden an, muss man mit schlechterem Gedeihen sowie weniger Geschmack und Aroma rechnen.

Wenn nun die erste Hürde genommen ist, und Sie ein Kräuterbeet in Ihrem Garten geschaffen haben, können Sie sich an all seinen Vorzügen erfreuen. Denn neben dem Nutzen, den Kräuter in der Küche, den Naturheilmitteln und in der Naturkosmetik bringen, werten Sie natürlich auch das Gesamtbild des Gartens unheimlich auf. Aber noch mehr: Die blühenden Kräuter sind nicht nur hübsch und farbenprächtig anzusehen, sondern verströmen auch einen wunderbaren Duft. Des weiteren locken Sie wunderschöne Schmetterlinge an, an dessen Treiben Sie sich dann zusätzlich erfreuen können.



Falls Sie übrigens auch noch vorhaben, einen Gemüsegarten anzulegen, oder bereits einen solchen besitzen, ist es eine wunderbare Idee, die beiden Beete miteinander zu verbinden. Wenn Sie nämlich einige Kräuter im Gemüsebeet unterbringen, kann ihre Gemüsezucht davon noch profitieren. Kräuter in der Nähe von Gemüsepflanzen halten Ungezieferplagen fern und verbessern sogar noch das Aroma einiger Gemüsesorten.

Kräuterzucht auf dem Balkon

Auch wer keinen Garten besitzt, muss bezüglich des Anlegen eines Kräutergartens nicht in die Röhre schauen. Ein kleines bisschen Platz auf dem Balkon reicht aus, um einige schmackhafte Kräutersorten anzupflanzen.

Hierbei kann man sich die Topfgärtnermethode zu Nutze machen: Jede Kräutersorte wird in einem eigenen Topf gesät oder umgetopft. Auch Blumenkästen oder -Kübel können als Zuchtgefäße dienen. Achten Sie hier jedoch darauf, nur Kräuter mit identischen Standortbedingungen nebeneinander einzupflanzen. Wichtig ist daneben die Verwendung von tonhaltiger Erde, die die Pflänzchen mit genügend Nährstoffen versorgt. Im Übrigen bleibt die Pflege der Kräuter so, wie sie für die einzelnen Sorten beschrieben wird.

Wenn Sie Ihre Kräuter in Töpfen anpflanzen, können Sie die Standorte auf dem Balkon optimal bestimmen. Auf diese Weise ist es auch möglich, die Standorte einmal zu ändern, wenn die Pflanze nicht so recht gedeihen will. Darüber hinaus können sich die verschiedenen Kräuter so nicht in die Quere kommen und einander Licht, Wasser oder Nährstoffe stehlen.

Wofür Sie sich letztendlich auch entscheiden - ob Topf, Kasten oder Kübel - auf alle Fälle sind Kräuter ein Fest für alle Sinne, die auch Ihren Balkon aufwerten werden. Die blühenden Kräuter können mit der Farbpracht eines Blumenmeeres mithalten und versprühen dazu noch einen herrlichen Duft.

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