Rheinhessen ist Deutschlands größtes Anbaugebiet. Etwa ein Viertel der gesamten deutschen Anbaufläche sind hier beheimatet und bis auf drei Orte wird hier in jeder Gemeinde Wein angebaut. In Zahlen bedeutet das, daß sich das Gebiet über 26.200 Hektar erstreckt, eingeteilt in 24 Großlagen und 343 Einzellagen.
Rheinhessen ist gegliedert in die Bereiche Bingen, Nierstein und das Wonnegau und verläuft im Dreieck Mainz, Worms und Bingen. Der Name stammt von der einstigen Zugehörigkeit zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt, gehört heute jedoch zu Rheinland-Pfalz. Etwa 20% der Fläche Rheinhessens zieren Reben. Die rund 3500 Winzer erzeugen in dem warmen und sonnigen Klima über 2 Millionen Hektoliter Wein pro Jahr und jede vierte Flasche Wein in Deutschland stammt aus Rheinhessen.
Dank der Größe der Fläche ist von sanften Hügeln bis zu steilen Rheinhängen alles zu finden. Doch wer hier billige Massenweine vermutet, irrt. Schon Karl der Große wußte die milden und fruchtigen Weine zu schätzen. Dank der jahrelangen Erfahrung, dem Selbstbewußtsein und dem Potential dieser Region finden sich immer mehr Weine in der Liste der qualitätsorientierten Spitzenerzeugnisse Deutschlands.
In Rheinhessen sind zwei Drittel der angebauten Weine Weißweine. Die größten Anteile bilden hier Müller-Thurgau, Silvaner und Riesling, bei den roten Sorten erfreut sich der Dornfelder großer Beliebtheit. In Rheinhessen liegt die größte Rebfläche der Welt, die mit Silvaner bebaut wird. Die Rebenzuchtanstalt in Alzey bringt immer wieder neue Sorten hervor. Das südländische Flair Rheinhessens lädt mit zahlreichen Gasthäusern, Festen, Kultur, Wein- und Gourmetversanstaltungen zu unbeschwerten Tagen ein. Die Landschaft mit ihren sanften Hügeln lockt Besucher, das Weinland durch Wanderungen oder die zahlreichen Radwege zu erkunden.