Die Tomate (Solanum lycopersicum L.) gehört zu den Nachtschattengewächsen. Weitere Bezeichnungen sind Liebesapfel, Paradiesapfel oder der in Österreich heute noch gebräuchliche Name Paradeiser.
Geschichte der Tomate:
Ursprünglich stammt die Tomate aus Mittel- oder Südamerika. Der Name Tomate kommt aus der Aztekensprache von xitomatl. Kultiviert wurde die Frucht von 200 vor Christus bis 700 nach Christus, was Ausgrabungen südlich von Mexiko-Stadt belegen.
1498 brachte Christopher Kolumbus die Tomate nach Spanien und Portugal, in Italien wurden Tomaten erstmals in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts beschrieben als „Pomi d’orod“ (Goldener Apfel) bzw. lateinisch „Mala aurea“.
Im 17. und 18. Jahrhundert wird die Tomate in Europa nur als Zier- und nicht als Nutzpflanze eingesetzt, mit Ausnahme medizinischer Verwendung. Ende des 18. Jahrhunderts wurden Tomaten auch in der Küche als alltägliches Nahrungsmittel benutzt, etwa um 1900 auch in Deutschland. Aus den Früchten wurden und werden leckere Saucen, Suppen und Salate zubereitet. Später kamen Tomatenmark, Tomatensaft und Tomatenketchup hinzu.
Verschiedene Tomatensorten
Mehr als 2500 Sorten und Züchtersorten von Tomaten sind inzwischen bekannt und jedes Jahr kommen neue Sorten hinzu.
Bekannte Arten sind die normale Tomate, Fleischtomate, Eiertomate, Cherrytomate und Rispentomate/Strauchtomate. Die Farbpalette reicht von weiß, gelb, orange, rot, rosa, violett, grün, braun bis hin zu schwarz. Es gibt sogar Riesentomaten bis 1 kg, gestreifte, getigerte oder marmorierte Exemplare.
Tomaten sind gut lagerbar und können auch abgedörrt werden. Am besten lagert man sie bei 13-18 °C und einer relativen Luftfeuchte von 80-95 %. Dann ist sie bis zu 14 Tage haltbar, ohne wesentlich an wichtigen Inhaltsstoffen zu verlieren. Im Kühlschrank dagegen verlieren Sie an Geschmack, Festigkeit und Haltbarkeit. An einer dünnen und schrumpligen Haut und am etwas zusammengefallenen Fruchtfleisch erkennt man die zu lange aufbewahrte Tomate. Doch auch wenn sie sich weich und matschig anfühlen, sind Tomaten noch genießbar. Anderes Obst und Gemüse sollte man nicht in der Nähe von Tomaten lagern. Die roten Früchte scheiden während der Lagerung Äthylen aus, was den Stoffwechselprozess benachbarter Früchte oder Gemüse beschleunigt; diese verderben schneller, sie werden bitter, vertrocknen, welken und vergilben.
Anbau
Tomaten wachsen gut bei gleichmäßiger Bewässerung, kontinuierlicher Nährstoffversorgung, sonnigem Standort, ausreichender Wärme. Außerdem benötigen die Pflanzen einen guten warmen Boden (> 14 °C). Sie sollten etwa in 50 cm Tiefe gesät werden, nicht frisch gekalkt und möglichst früh geerntet werden.
Sortenvielfalt
Alte, vergessene Tomatensorten wurden besonders durch den Bio-Landbau wiederentdeckt. Dazu gehören beispielsweise die Johannisbeertomaten. Sie werden von Hand geerntet. Unter dem Handelsnamen „Wilde Tomate“ werden sie beim Händler angeboten und erzielen dort Kilopreise von über 10 Euro.
Inhaltsstoffe
Neben 95 % Wasser als Hauptbestandteil sind Tomaten wahre „Vitaminbomben“. Die enthalten die Vitamine A, B1, B2, C (25 mg), E, Niacin sowie Mineralstoffe, besonders Kalium und Spurenelemente. In 100 g Tomaten sind 242 g Kalium, 9 mg Calcium und 14 mg Magnesium enthalten. Die rote Farbe verdankt die Tomate dem Lycopin, dass zu den Carotinoiden gehört. Diesem Stoff wird nachgesagt, dass er die Abwehr stärken soll. Es wirkt antioxidativ und senkt so das Risiko bestimmter Krebserkrankungen. Für die Kalorienbewussten ist die Tomate ebenfalls ideal, da sie einen relativ geringen Nährwertgehalt von 17 kcal - entspricht 75 kJ - pro 100 g hat und nur 0,2 g Fett enthält.
Sehr unreife Früchte, der grüne Teil der Frucht sowie das Kraut sind durch Solanin mäßig giftig. Übelkeit und Erbrechen können beim Verzehr auftreten. Deshalb sind vor der Verwendung von Tomaten die grünen Teile und der Stielansatz zu entfernen. Ausnahme bilden die von Natur aus außen grünen Tomatensorte.
Interessanterweise liegt laut aktuellen Untersuchungen der Vitamingehalt von Dosentomaten meistens höher als bei frischer Ware. Diese reifen besser aus und werden dort meist am Erntetag verarbeitet und vor Ort konserviert. Sie haben auch einen geringeren Wassergehalt als ausländische Frischware.
Wenn Sie einen natürlichen Sonnenschutz haben möchten, dann essen Sie täglich etwa 45 Gramm Tomatenmark über einen längeren Zeitraum. Der Lichtschutzfaktor entspricht etwa 2-3.
Verbrauch, Herkunft, Hauptsaison
In Deutschland werden pro Jahr durchschnittlich pro Kopf rund 22 kg Tomaten verzehrt, davon fast die Hälfte frisch. Die meisten Tomaten kommen allerdings nicht aus Deutschland, sondern aus Italien, Spanien, Griechenland, Niederlande (Gewächshauskultur). Größte Tomatenproduzenten sind die Volksrepublik China, die USA und die Türkei.
Für deutsche Tomaten ist die Hauptsaison in den Monaten Juli/August. Dann kann man in den Läden frische Ware erwerben und auch ein volles Aroma genießen. Tomaten gibt es zwar das ganze Jahr über; jedoch werden sie unreif auf die Reise geschickt oder in den Gewächshäusern gezogen, manchmal komplett ohne einen Krümel Erde. Darunter leiden nicht nur das Aussehen, sondern auch der Geschmack und das Aroma von Tomaten.